Einzelhandelskaufleute - Ohne sie bliebe der Einkaufswagen leer
Stand 25.06.2022 Das Berufsprofil des Einzelhandelskaufmanns belegt in Umfragen regelmäßig die vordersten Plätze bei den beliebtesten Ausbildungsberufen. Die besondere Bedeutung des Einzelhandels für unsere Gesellschaft wurde zuletzt in der Corona-Krise deutlich. Wie die Ausbildung abläuft und welche beruflichen Perspektiven sich Einzelhandelskaufleuten eröffnen, erfährst du in diesem Artikel.
Der Beruf der Einzelhandelskauffrau ist ein kaufmännischer Beruf, bei dem der Kundenkontakt im Vordergrund steht und soziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit sowie ein Beratungs- und Verkaufstalent zu den wichtigsten Eigenschaften gehören. Auch ein gepflegtes Äußeres sowie ein sicheres Auftreten sind wichtig. Denn der erste Eindruck entscheidet darüber, ob der Kunde die Kauffrau als kompetent einstuft.
Hinsichtlich der anfallenden betriebswirtschaftlichen Tätigkeiten sind Eigenschaften wie Organisationstalent, Genauigkeit und Verantwortungsbewusstsein gefragt.
Hier das konkrete Anforderungsprofil:
Eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau ist dann das Richtige für dich, wenn du von vornherein ganz bestimmte Eigenschaften mitbringst. Andere Eigenschaften sind hingegen für die Ausübung dieses spannenden Berufs hingegen nicht besonders förderlich.
Kauffrau/-mann im Einzelhandel solltest du werden, wenn
Kauffrau/-mann im Einzelhandel ist hingegen dann nicht die richtige Berufswahl, wenn
Streng genommen existieren formal keine bestimmten Voraussetzungen, um die Ausbildung absolvieren zu dürfen. Im Allgemeinen stellen die Betriebe jedoch überwiegend Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Kannst du mindestens diesen Schulabschluss vorweisen, musst du in der Regel ein Einstellungstest sowie darauffolgend ein Vorstellungsgespräch im Unternehmen erfolgreich bestehen, um die Ausbildung beginnen zu können.
Um die Zukunftsaussichten muss es Angestellten im Einzelhandel nicht bange sein. Mit 3 Millionen Arbeitnehmern gehört die Branche zu den beschäftigungsstärksten in Deutschland. Und es werden jedes Jahr mehr, zumal die Handelsbetriebe weitere Arbeitsplätze aufbauen und damit neue Beschäftigungschancen eröffnen. Aktuell sichert der Einzelhandel jeden zwölften Arbeitsplatz.
Weil die Arbeitsplätze zudem an den Standort Deutschland gebunden sind, ist die Branche von weltwirtschaftlichen Schwankungen weitaus weniger als andere Branchen betroffen. Demnach gelten die Arbeitsplätze im Einzelhandel als sicher. Kein Wunder, dass somit die Ausbildungsquote hier seit mehreren Jahren über dem Durchschnitt liegt.
Zudem bietet der Einzelhandel ihren Angestellten ausgezeichnete Perspektiven, schließlich ist die Karriere mit Lehre in der Branche der Normalfall.
Ansonsten besteht über eine Zusatzqualifikation, Weiterbildung oder Studium die Möglichkeit, sich für verantwortungsvollere Tätigkeiten zu empfehlen. Die Vielzahl an Fachrichtungen und Aufgaben machen das Berufsbild besonders spannend und abwechslungsreich.
Grundsätzlich lassen sich etwa folgende Fachrichtungen unterscheiden:
Die Arbeitgeber sind ebenso vielschichtig wie die Branchen in denen Einzelhandelskaufleute arbeiten.
Benötigt werden die Fachkräfte vor allem in Discountern, Supermarktketten, Kiosken, Tankstellen, Textilkaufhäusern und in Elektronikfachmärkten.
Ferner können diese bei Haustürgeschäften und in Märkten oder aber im stationären Handel zum Einsatz kommen.
Weitere Einsatzbereiche sind der Versandhandel oder auch die Bereiche Tele-Shopping und E-Commerce.
Auch im Bereich öffentlicher Dienst werden Einzelhandelskaufleute beschäftigt. Die Einstiegschancen für Azubis im Einzelhandel fallen somit in vielen Regionen Deutschlands angesichts des hohen Bedarfs außerordentlich gut aus.
Insgesamt 160.000 Menschen in über 30 Berufen werden so jedes Jahr ausgebildet. Diese sollen auch in Zukunft die Versorgung von mehr als 80 Millionen deutschen Bundesbürgern sicherstellen.
Nicht zuletzt zeigt der IHK-Fachkräftemonitor, dass gut jedes vierte Handelsunternehmen im Fachkräftemangel eine Bedrohung für die Branche sieht. Eine Beschäftigungsstudie fiel zuletzt positiv aus - mehr als vier von fünf Angestellten bewerten ihren Job als gut oder gar sehr gut.
Besonders hervorgehoben werden dabei die Aspekte Work-Life-Balance, Arbeitszeit, Autonomie/Übernahme von Verantwortung sowie der Kontakt zu Menschen/Kunden.
Über 80 Prozent der Angestellten sind zudem mit ihrem Arbeitgeber zufrieden oder sehr zufrieden.
Um sich für den nächsten Karrieresprung zu empfehlen, stehen Einzelhandelskaufleuten unterschiedliche Weiterbildungsmaßnahmen offen. Folgende stehen zur Auswahl:
Hierbei handelt es sich um eine beliebte und oft an erster Stelle stehende Fortbildungsmaßnahme.
Die Qualifizierung erfolgt anhand nebenberuflicher Unterrichtsstunden an einer Handelsschule. Im Rahmen der Theoriephasen werden den Teilnehmern tiefergehende betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt.
Ferner existiert die Möglichkeit, sich auf einen ganz bestimmten Bereich zu spezialisieren und eine Zusatzprüfung abzulegen.
Diese von der Industrie- und Handelskammer angebotene Zusatzqualifikation findet in Voll- oder Teilzeit an einer Fachschule statt. Die Weiterbildung zum Handelsbetriebswirt IHK setzt neben einer kaufmännischen Ausbildung im Einzelhandel auch ein Jahr Berufserfahrung voraus.
Wer neben dem Ausbildungsabschluss auch (Fach-)Abitur vorweisen kann, dem stehen die Türen für ein duales Bachelorstudium an einer Hochschule mit Schwerpunkt Handel offen.
Einige Fachhochschulen bieten parallel dazu auch Studiengänge, die kein Abitur voraussetzen.
Durch die Vermittlung tiefgehender branchenspezifischer sowie betriebswirtschaftlicher Aspekte, wird eine ideale Basis für die Übernahme von Führungspositionen geschaffen.
Im Anschluss an die Ausbildung bieten sich auch zahlreiche innerbetriebliche Qualifikations- und Aufstiegsmöglichkeiten an. Je nach innerbetrieblicher Organisationsstruktur und Betriebsform des Unternehmens sind verschiedene Karrierestufen möglich.
Neben guten Leistungen in der Firma verlangt der innerbetriebliche Aufstieg, wie zum Beispiel zum Filialleiter auch die Teilnahme an den entsprechenden Aufstiegsweiterbildungen. Diese sind eine essentielle Voraussetzung, um sich in Zukunft für die Übertragung von Führungsverantwortung zu empfehlen.
Nachdem du deine Lehre als Einzelhandelskaufmann erfolgreich abgeschlossen hast, stehen dir viele Möglichkeiten zum Aufstieg zur Verfügung.
Grundsätzlich unterscheidet man bei den Positionen zwischen dem Oberem Management (Geschäftsführer, Zentraleinkäufer, Filialleiter, Bereichsleiter), dem Mittlerem Management (Verwaltungs- und Personalleiter, Abteilungsleiter) sowie dem Unterem Management (Substitut, Erstverkäufer)
Dieser trägt als Vorgesetzter des gesamten Personals die Verantwortung für den Erfolg einer Filiale oder des gesamten Unternehmens. Neben hervorragenden Branchenkenntnissen sind auch umfassende sowie solide betriebswirtschaftliche Kenntnisse vonnöten.
Eine Position, die in Filial- und Großunternehmen vergeben wird. Die Person untersteht unmittelbar der Geschäftsführung und ist für den Großeinkauf bestimmter Artikelgruppen zuständig.
Das Aufgabenfeld sowie die Position von Abteilungsleitern sind von der Betriebsform sowie der Branche des Unternehmens abhängig. Sie unterstehen in großen Warenhausketten oder Filialunternehmen dem Filial-, Verkaufs- oder Einkaufsleiter, in kleineren Betrieben hingegen direkt dem Unternehmer beziehungsweise Geschäftsführer.
Deren Verantwortlichkeit erstreckt sich auf den Umsatz und Ertrag ihrer Abteilung sowie die Führung und den effizienten Einsatz der ihnen unterstellten Mitarbeiter. Ferner bestimmen Abteilungsleiter für ihren Bereich die Sortimentspolitik und tragen dafür Sorge, dass den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden entsprochen wird.
Was ist ein Substitut im Einzelhandel? Konkret handelt es sich hierbei um den direkten Mitarbeiter sowie den Stellvertreter des Abteilungsleiters. Verantwortlich ist dieser für Verwaltungstätigkeiten, die Koordination des Verkaufspersonals sowie die Warenlagerung und -pflege. Substitute existieren in nahezu allen Betriebsformen und Branchen.
Für diese Position werden eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie einschlägige Berufserfahrung vorausgesetzt. Erstverkäufer unterstützen die Abteilungsleitung und sind innerhalb der Abteilung für einen festgelegten Warenbereich zuständig. Auch diese Position gibt es in fast allen Betriebsformen und Branchen.
Eine weiter Option ist in die Lehre zu gehen. Der Lehrberuf ist vor allem aufgrund des breiten Einsatzfeldes sowie der zahlreichen Möglichkeiten, die sich im Anschluss an eine Lehre bieten, ebenfalls sehr attraktiv und beliebt.
Wer eine andere kaufmännische Ausbildung (z.B. Versicherungs-, Reiseverkehrskaufmann etc.) abgeschlossen hat, kann sich nachträglich zum Einzelhandelskaufmann umschulen lassen. Wer die Umschulungsmöglichkeiten wahrnimmt, kann mit einem kürzeren Lehrgang von etwa 2 Jahren rechnen, inklusive eines Betriebspraktikums.
Grundsätzlich bleibt eine Umschulung niemandem verschlossen. Viele Arbeitgeber fordern jedoch zumindest einen Schulabschluss sowie angemessene Deutschkenntnisse.
Die Fortbildung zum Fachwirt für E-Commerce eignet sich etwa nicht nur als Aufstiegsoption, sondern ist bestens auch für Quereinsteiger geeignet. Dies gilt insbesondere für Interessenten aus IT-affinen Branchen. Auch ehemalige Abbrecher können unter Umständen die Ausbildung nachholen.
Wer eine kaufmännische Ausbildung absolvieren, jedoch von einer Lehre zur Einzelhandelskauffrau nicht überzeugt ist, kann sich auf verwandte Berufsfelder bewerben. Zu diesen zählen insbesondere:
Gegenüber Bürokaufleuten steht bei Einzelhandelskaufleuten in der Regel ein deutlich stärkerer Austausch mit Kunden im Fokus.
Der Beruf des Einzelhandelskaufmanns fällt äußerst vielschichtig aus. Die Aufgaben reichen dabei von der Kundenberatung und Kassenabrechnung über die verkaufsfördernde Präsentation von Produkten und Warenbestellung bis hin zur Sortimentsgestaltung und Marketingmaßnahmen.
An eine Ausbildung werden vergleichsweise geringe Voraussetzungen geknüpft, sodass Bewerber mit mittlerer Reife gute Chancen haben, sofern du den Kontakt zum Kunden nicht scheust und Interesse an wirtschaftlichen Vorgängen hast.
Nach einer Ausbildung von 3 Jahren, die dual in Berufsschule und Betrieb erfolgt, steht dem Berufsstart nach bestandener Abschlussprüfung nicht mehr im Wege. Der Einstieg erfolgt zu einem Bruttogehalt von etwa 1.800 Euro, wobei in Führungspositionen Spitzengehälter von mehr als 100.000 Euro winken.
Vielversprechend sind auch die Aufstiegschancen, die sich anhand unterschiedlicher Weiterbildungsmaßnahmen zusätzlich eröffnen.
Auch Quereinsteigern steht der Beruf der Einzelhandelskauffrau offen. Für die Branche sprechen nicht zuletzt die hervorragenden Zukunftschancen. Schließlich werden die Fachkräfte seitens Arbeitgebern unterschiedlicher Fachrichtung laufend nachgefragt.
Weiterführende Informationen & Quellen
Jobprofil Einzelhandelskauffrau - Arbeitsamt
'Karriere im Einzelhandel' - Zeitungsartikel der Süddeutschen
Branchenreport Einzelhandel PDF - einzelhandel.de
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